Buntes Treiben in Plundersweiler


Langsam streckte der Winter schon seine eiskalten Finger nach dem beschaulichen Landstrich Plundersweiler aus, die Blätter fielen in Scharen von den Zweigen und die letzte Ernte war längst eingebracht.
Dennoch drangen einzelne Strahlen des goldenen Auges durch die Wipfel der Bäume und wärmten die Reisenden, die sich in der Schankstube Zur Torfnase auf eine kurze Rast, ein frisches Bier und einen deftigen Eintopf niederlassen wollten.

      

Schnell wurde der örtliche Handel angekurbelt und die fleißigen Handwerksleut‘ konnten so manch eine Kupfermünze mehr ihr eigen nennen. Die Weberin leitete die neugierigen Gäste an und auch die Grob- und Schmuckschmiede ließen sich über die Schulter blicken, um das Wissen der Plundersweiler Handwerkskunst auch über die Grenzen des Kaiserreichs hinaus zu verbreiten.

      

Doch auch verbotene Handelsgüter fanden ihren Weg auf verschlungenen Pfaden in das beschauliche Dorf. Der Büttel wurde zum Glück für die Schmuggler und Genießer des berüchtigten Grubenfusels nur spärlich gesichtet und so blieben auch die Umtriebe zu späterer Stunde unbeobachtet. Bei Sonnenuntergang fanden sich selbsternannte Gockel und Hennen zum Großen Gegackere am Feuerplatz zusammen. Wer kühn genug zur Teilnahme war, musste sich im Hahnenkampf gegen einen Widersacher vor den kritischen Augen des Dorfes stellen. Das Ziel war es, die eigenen, in den Gürtel gesteckten Federn zu verteidigen und gleichzeitig die des anderen zu erhaschen. Durch… Schätzungen auf die gackernde Meute sprangen Kupfermünzen munter von einem Beutel zum nächsten und die geschicktesten Hühner gewannen eine prächtige Schmuckfeder.
Nach dieser nicht ganz kaisergefälligen Erbauung konnte der Abend mit lieblicher Musik und eben solchen Tanzeinlagen, Balladen und Geschichten am prasselnden Feuer ausklingen.

      

Wer sich wohl nach Plundersweiler verirren mag, wenn das goldene Auge seine Kraft zurückgewonnen hat und voll wohliger Wärme auf die Schankstube Zur Torfnase, den kleinen Weiher und die braven Handwerksleut‘ inmitten des Wäldchens hinunter sieht?

Wird der Büttel die Schmugglerverstecke ausheben und dem gesetzlosen Treiben ein Ende setzen können?

Reisende – schärft euren Blick und haltet Ausschau nach den Wegweisern ins Dorfe Plundersweiler, um solcherlei Ereignisse mit eigenen Augen sehen zu können!