oder wie wir unseren Fundus aufräumten…
Es war ein kalter, verregneter Samstagmorgen, an dem sich die Recken unserer heutigen Geschichte bereits in der Morgendämmerung aufmachten. Sie kamen aus allen Teilen des Landes, um zu einer dunklen Scheune im Mindener Land zu gelangen, an der sie darauf hofften, große Schätze der vergangenen Tage wieder zu entdecken und für ihre weiteren Abenteuer nutzbar zu machen.
Unsere Abenteurer – allesamt hart gesottene Kerle, mit allen Wassern gewaschen, die schon so manchen Kampf gefochten haben – waren auf vieles vorbereitet und hatten mit allem gerechnet, doch der Anblick, der sich ihnen hier bot, ließ selbst den stärksten unter ihnen erschaudern. Die Waschweiber tuscheln gar, dass sie einen von ihnen kurz und schrill aufschreien hörten, bevor sich seine Kehle zuschnürte. Ein Wagenlenker berichtet, dass er sie vor Angst zitternd und verstört murmelnd vor dem halb offenen Scheunentor gesehen habe, bevor er selbst verängstigt das Weite suchte. Doch frage ich euch, liebe Leute: Wäre es euch nicht auch so ergangen bei einem solchen Anblick? Wenn sich vor euch das Tor öffnet und ihr auf ein dunkles, feuchtes und verdrecktes, in sich verschlungenes Etwas blickt. Was einst wahrlich die größten Schätze gewesen sein mussten, sah nun aus wie der letzte Ramsch, den nicht einmal der Krämer in der Gosse mehr zu verkaufen versuchen würde.
Doch unsere Recken hatten eine Vision und waren bereit alles dafür zu opfern, also krempelten sie die Ärmel hoch und gingen frohen Mutes ans Werk. In Windeseile wurden die ersten Teile herausgerissen und es zeigten sich die Formen der Möbel einer Taverne.
Man kannte kein Erbarmen.
Einer unserer Helden ward so gut vorbereitet, dass er, um das Monstrum zu bändigen, ein großes metallenes Gestell bereitstellte, das die Recken auch als bald aufstellten. Doch bemerkten sie schnell, dass eines dieser Zähmungsgestelle allein der Lage nicht Herr werden würde, so wurde umgehend ein weiteres herbei geholt.
Ein anderer unserer Recken wurde gesehen, wie er eiligst den Schauplatz verließ und nach einiger Zeit mit Essen, Trinken und einer Auswahl schweren Gerätes wieder erschien, um die Moral hoch zuhalten und die, im Chaos verschollenen Werkzeuge zu ersetzen.
Zweien der Abenteurer gilt besonderer Dank, denn sie wagten, was keiner vor ihnen wagte. Sie nahmen sich der Unmengen an Schatztruhen an, die einst in Eile voll mit den unterschiedlichsten Dingen gepackt wurden, so dass niemand mehr wissen konnte, was sich noch in ihnen verbarg und was schon längst auf einem der unzähligen Schlachtfelder zurück geblieben ward. Bewaffnet mit Zettel, Stift und dem feinsten Polstermaterial fochten sie einen beinahe unmöglich zu gewinnenden Kampf. Doch wie uns die Geschichte lehrt, waren sie allen Zweiflern zum Trotz erfolgreich.
Am Ende dieses entbehrungsreichen Tages, an dem viele einzelne Kämpfe gefochten wurden, sahen sie noch so aussichtslos aus, ward es geschafft – unsere Recken waren siegreich! Von nun an können von dieser Scheune aus wieder ohne Zögern Expeditionen in die weite Welt hinaus entsandt werden und all die gefundenen Schätze wieder einem größeren Ziele dienen. Und daher im Gedenken und zur Ehr der sechs Helden verbreitet fortan ihre Geschichte, auf dass sie sich niemals wiederholen muss…
schöner artikel! vielen dank an alle beteiligten abenteurer <3 🙂
Sehr schön geschrieben! Vielen Dank dafür!
so nun auch mit vergrößerbaren Bildern